Smartes Türschloss mit Handy-App, Fernsteuerung und Sprachassistenz
Lass ruhig stecken, den Schlüssel: Homematic IP Türschlossantrieb im Test
Handy oder Fernbedienung in Schlüssel verwandeln: Der Türschlossantrieb von Homematic IP ist ein intelligenter Aufsatz für den Schließzylinder.
Uhr
Timo Schurwanz
Mathias Otten
Da bleibt der Schlüssel getrost in der Hosentasche! Mit dem Türschlossantrieb machen Nutzer des Smart-Home-Systems Homematic IP das Schloss Ihrer Haus- oder Wohnungstür smart. Die clevere Einlasskontrolle im Test.
Testfazit
Testnote
3,1
befriedigend
Das Smart Lock von Homematic macht seine Sache ordentlich. Der intelligente Aufsatz öffnet und schließt die Haustür per App, Sprachsteuerung und auf Wunsch vollautomatisch. Dank Zugangsberechtigung für Gäste und Dienstleister taugt das Smart Lock als smarter Türsteher. Dieses Schloss ist aber nur sinnvoll für diejenigen, die bereits im Homematic-IP-Kosmos zu Hause sind. Ansonsten leistet die Konkurrenz von Nuki & Co. mehr. Kein Motor im Test werkelte so kraftlos und laut wie der von Homematic. Ferner braucht das Gerät dauerhaft WLAN-Kontakt.
Produkt-Bewertungen bei Amazon lesen
Pro
Relativ günstig
Viele Auto-Funktionen
Kontra
Montage fummelig
WLAN-Verbindung immer erforderlich
Motor laut und schwachbrüstig
Zum Angebot
Homematic IP vom deutschen Hersteller EQ3 macht das Zuhause rundum smart. Vernetzte Steckdosen, Heizregler, Alarmsirenen, Schalter und Sensoren aller Art: Im Smart-Home-System gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Frischer Neuzugang: der Türschlossantrieb, mit dem sich jetzt auch die Haustür smart öffnen lässt. COMPUTER BILD macht den Test.
Die besten Smart Locks
Platz 1
Testnote
1,9
gut
Nuki
Smart Lock 3.0
Details zum Test
Pro
Schnell startklar
Ohne Registrierung und Cloud
Kontra
Etwas laut beim Schließen
Motor etwas schwachbrüstig
Zum Angebot
136 ,90 €
Platz 2
Testnote
2,1
gut
tedee
Lock homekit silber
Details zum Test
Pro
Schickes und schlankes Knauf-Design
Kräftig, leise und ausdauernd (integrierter Akku)
Kontra
Relativ teuer
Zylindertausch nötig
Zum Angebot
272 ,02 €
Nicht verfügbar!
Nicht verfügbar!
Platz 3
Testnote
2,2
gut
Yale
Linus Smart Lock 05/101200/MB
Details zum Test
Pro
Solide, komplett aus Metall
Einfache Installation und Bedienung
Kontra
Etwas klobig
Registrierung erforderlich
Zum Angebot
189 ,95 €
Nicht verfügbar!
Nicht verfügbar!
Platz 4
Testnote
2,8
befriedigend
Danalock
Smartlock V3
Details zum Test
Pro
Schickes Design
Gute Verarbeitung, viel Metall
Kontra
Zylindertausch nötig
Kaum Ausdauer
Zum Angebot
123 ,05 €
Nicht verfügbar!
Nicht verfügbar!
Platz 5
Testnote
3,1
befriedigend
Homematic IP
HmIP-DLD (154952A0)
Details zum Test
Pro
Relativ günstig
Viele Auto-Funktionen
Kontra
Montage fummelig
WLAN-Verbindung immer erforderlich
Zum Angebot
137 ,95 €
Nicht verfügbar!
Nicht verfügbar!
Platz 6
Testnote
3,2
befriedigend
ABUS
HomeTec Pro CFA3100
Details zum Test
Pro
Viel Zubehör erhältlich
Dreht angenehm leise
Kontra
Schloss sitzt wackelig
Absägen des Schlüssels nötig
Zum Angebot
174 ,74 €
Nicht verfügbar!
Nicht verfügbar!
Komplette Liste: Die besten Smart Locks
Homematic IP Türschlossantrieb: Die Funktionen
Mit dem Homematic IP Türschlossantrieb beginnt das Smart Home an der Haustür. Das sind die wichtigsten Funktionen:
Schnell einsatzbereit: Als Nachrüstaufsatz dockt das weiße Gerät ans vorhandene Türschloss an. Das ist smart, wenn auch etwas klobig, fällt auf einer hellen Tür aber kaum auf. Voraussetzung: Der Schließzylinder muss auf der Innenseite der Tür 8 bis 15 Millimeter aus dem Beschlag herausragen. Nur so lässt sich das Smart Lock mit zwei Schrauben sicher fixieren.
Schnell montiert, dafür nicht gerade schlank: der Schlüsselaufsatz an der Haustür.
Flexibel steuern: Ein kurzer Griff zum Smartphone samt Homematic-App genügt, um die Tür zu ver- und entriegeln oder zu öffnen. Das Gerät kontaktiert nicht direkt das Handy, sondern funkt wahlweise zum Homematic IP WLAN Access Point oder zur Smart Home Zentrale CCU3. Ohne einen solchen Hub geht da nichts. Direkt am Smart Lock finden sich drei Tasten. Damit lässt sich die Tür etwa auf- und zusperren, ohne das Handy zücken zu müssen. Bei Bedarf lässt sich zum Öffnen der Tür auch am Rad drehen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Batterien schwächeln. Von außen übernimmt den Job neben dem Handy eine Funkfernbedienung – oder der gute alte Schlüssel, der nach wie vor zum Einsatz kommen darf.
Abends alle Schotten dicht: Sie liegen schon im Bett und haben vergessen, die Haustür zu verriegeln? Das passiert mit dem Smart Lock nicht mehr. In der App lassen sich Schließzeitpunkte festlegen, etwa jeden Abend um 22 Uhr und am Wochenende etwas später. Beim Heimkommen hilft die «Auto Relock»-Funktion, die nach dem Zuklappen der Haustür automatisch nach ein paar Minuten zusperrt. Einen Türsensor, der neben dem Status des Smart Locks (aufgesperrt/zugesperrt) auch den der Tür (offen/geschlossen) überprüft und ans Handy meldet, gibt es bei Homematic nicht.
Gäste willkommen: Die Schwiegermutter kommt früher als verabredet oder der Handwerker steht vor der Tür und niemand ist zu Hause? Dafür hat das Homematic-Schloss eine smarte Lösung: Per App lassen sich Zugangsberechtigungen verteilen, die sind wahlweise dauerhaft nutzbar, nur einmalig oder regelmäßig zu bestimmten Zeiten. Wer lieber die Kontrolle behält, bedient das Türschloss per Smartphone und App selbst von unterwegs aus.
Sicher und diskret: Das Risiko eines Einbruchs ist beim Smart Lock in der Praxis nicht höher als bei einem «dummen» Schloss. Denn: Der Aufsatz ist von außen gar nicht sichtbar und die Sicherheit des Schließzylinders bleibt unangetastet. Laut eigenen Angaben erhebt EQ3 beim Betrieb des Türschlossantriebs keine persönliche Nutzerdaten und die Funkverbindungen sind Ende-zu-Ende verschlüsselt. Auch für seine Cloud, die etwa das Fernsteuern von unterwegs ermöglicht, verspricht der Hersteller hohe Sicherheitsstandards.
Statt Handy: Als Extra-Zubehör gibt es eine Funkfernbedienung, die aussieht wie ein Autoschüssel
Getestet: Das smarte Schlüsselerlebnis
Schlüssel einstecken, Schloss aufstecken, fertig! Die Montage erforderte im Test wenig Aufwand, war in unter fünf Minuten erledigt und das eigene Türschloss blieb unversehrt: Smart Lock und Halteplatte sind aus Plastik, was wenig hochwertig und robust wirkt. Ist der mitgelieferte Code per Handy eingescannt, führt die Homematic-IP-App bildgewaltig durch alle notwendigen Schritte und fragt alles Notwendige ab, etwa, wie oft zuzuschließen ist. Im Alltag wirkt die App aber etwas überladen, und wichtige Buttons zum Öffnen und Schließen sind arg klein geraten
Die Homematic-IP-App fürs Handy hilft beim Einrichten, verwaltet die Zugangsberechtigungen für andere und bietet Zugriff auf alle Einstellungen.
Das Auf- und Abschließen funktionierte im Test tadellos, auch wenn der Motor eher schwachbrüstig werkelt: Die maximale Drehkraft am Schließzylinder kam nicht über 1 Nm. Bei der Verbindung setzt Homematic auf das 868-Mhz Frequenzband, das als wenig störanfällig gilt. In Aktion zeigte sich das smarte Türschloss reaktionsschnell, aber nicht gerade leise. Das Surren des Motors war angesichts der gemessenen 10,5 Sone beim Drehen des Schlüssels deutlich zu hören. Wer sich nachts zu Hause reinschleichen will, greift vielleicht lieber zum Schlüssel. Drei mitgelieferte AA-Batterien versorgen das Homematic-Gerät mit Strom und sollen je nach Verwendung bis zu sechs Monate durchhalten. Etwas hochgegriffen, die der Test zeigte. Bei zehn Schließaktionen täglich hielt das Smart Lock gerade mal drei Monate durch (98 Tage). Klemmt das Schloss ein wenig und muss der Motor kraftvoller arbeiten, um den Schlüssel zu drehen, ist noch weniger Laufzeit zu erwarten: Dann sank die maximale Laufzeit auf magere drei Wochen. Gut: Die Handy-App erinnert rechtzeitig, wenn der Saft zur Neige geht und ein Austausch erforderlich ist.
Das Komplett-Set: Das Smart Lock braucht zwingend die Homematic-Zentrale, um per Handy und Sprachsteuerung erreichbar zu sein.
Wer im Smart Home ohnehin auf Homematic IP setzt, freut sich über Automationen. So lässt sich das Schloss zusammen mit anderen Geräten kombinieren und steuern. Das geht sogar per Sprachsteuerung: Der Türschlossantrieb reagierte im Test gekonnt auf Amazon Alexa, um etwa auf Zuruf Szenen wie «Hey Alexa, gute Nacht» zu aktivieren. So ließ sich beim Ausknipsen von Licht und Musik gleich die Haustür abschließen. Neben Alexa kennt das Smart Lock den Google Assistant und Apples Siri.
Test-Fazit: Das kann und kostet das Smart Lock
Das Smart Lock von Homematic macht seine Sache gut und zuverlässig. Der intelligente Aufsatz öffnet und schließt die Haustür per App, Sprachsteuerung und auf Wunsch vollautomatisch. Dank Zugangsberechtigung für Gäste und Dienstleister taugt das Schloss als smarter Türsteher. Die Anschaffung ist aber nur sinnvoll für Smart-Home-Fans, die bereits im Homematic-IP-Kosmos zu Hause sind oder planen, weitere Geräte dieses Systems zu kaufen. Andere greifen lieber zur Konkurrenz: Bei Nuki Smart Lock 3.0 gibt es mehr Funktionen und Zubehör, beim Yale Linus Smart Lock wirkt das Schloss weniger klapprig und arbeitet leiser.
Testnote
3,1
befriedigend
Homematic IP
HmIP-DLD (154952A0)
Relativ günstig
Viele Auto-Funktionen
Montage fummelig
WLAN-Verbindung immer erforderlich
Zum Angebot
137 ,95 €
Der Homematic IP Türschlossantrieb kostet 138 Euro. Wer neu bei Homematic-IP ist, braucht obendrein die Smart-Home-Zentrale. Aufpreis: 40 Euro. Soll es auch noch die Fernbedienung sein? Die kostet ebenfalls 40 Euro extra oder ist zusammen mit Türschlossantrieb und Zentrale im Starterset «Zutritt» günstig zu haben.